Dienstag, 14. Februar 2012

„Eigentlich erwartete man jeden Tag einen Putsch.“

Horst Wessels politische Autobiografie von 1929

TOPOGRAPHIE DES TERRORS
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Die Stiftung Topographie des Terrors lädt zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
ein.

 

Vorträge: Prof. Dr. Manfred Gailus, Berlin, und Dr. Daniel Siemens, London
Moderation: Prof. Dr. Andreas Nachama, Berlin
Topographie des Terrors Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
- Eintritt frei -

 

Der SA-Mann Horst Wessel, der 1930 an den Folgen eines Attentats starb, wurde nach seinem Tod von den Nationalsozialisten zur Heldenfigur überhöht. Nicht zuletzt durch das „Horst-Wessel-Lied“, die Parteihymne der NSDAP, war sein Name bis 1945 in Deutschland allgegenwärtig. Kaum bekannt ist, dass der bei seinem Tod erst 22-jährige Wessel kurz zuvor eine „politische“ Autobiografie verfasst hatte, in deren Zentrum er der Frage nachging, „wie ich zu den Nationalsozialisten kam“.
Mit dem von Manfred Gailus und Daniel Siemens herausgegebenen Buch „Hass und Begeisterung bilden Spalier.“ Die politische Autobiografie von Horst Wessel (2011) wird das Manuskript Wessels erstmals vollständig veröffentlicht, kommentiert und in den historischen Kontext eingeordnet. Die Referenten vermitteln in ihren Vorträgen einen Überblick über die politische Kultur Berlins in der Weimarer Republik und den frühen Nationalsozialismus und beleuchten, auch anhand von Bildmaterial, den Werdegang Wessels und die Kernthemen seiner Autobiografie.
Manfred Gailus, 1949 geboren, ist apl. Professor für Neuere Geschichte am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die politische Geschichte und Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, besonders Protestantismus, Nationalismus und Nationalsozialismus. Zuletzt erschien der gemeinsam mit Armin Nolzen herausgegebene Band Zerstrittene „Volksgemeinschaft“. Glaube, Konfession und Religion im Nationalsozialismus (2011).
Daniel Siemens, 1975 geboren, ist Historiker am Arbeitsbereich „Geschichte moderner Gesellschaften“ der Universität Bielefeld und seit 2011 Lecturer für Deutsche Geschichte des 19.  und 20. Jahrhunderts am University College London. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Sein 2009 erschienenes Buch Horst Wessel. Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten wurde mit dem Preis „Geisteswissenschaften International“ ausgezeichnet.
Andreas Nachama ist Geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors.

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

 

 

 

 


Manfred Gailus

Manfred Gailus, geboren 1949 in Winsen, studierte Geschichte und Politologie. Ab 1981 lehrte er an der Freien Universität Berlin und ab 1990 an der TU Berlin. 1997/98 war er Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung, zurzeit ist er Professor für Neuere Geschichte an der TU Berlin.
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