Veranstaltungen
Samstag, 07. Februar 2026
Der große Schock
Lesung und Gespräch mit der Herausgeberin Katrin Rohnstock
Theater Ost
Moriz-Seeler-Str.1
12489 Berlin
Ostdeutsche erzählen von den Folgen der Treuhand-Politik - Ein Buch über Verluste, Scham und Würde – 35 Jahre nach der Deutschen EinheitDer radikale Umbruch durch die Treuhand-Politik bedeutete für viele Ostdeutsche den Verlust von Arbeit, sozialer Sicherheit und Lebensperspektiven. Dieses Buch erzählt anhand konkreter Beispiele, warum die Schockwellen der 1990er Jahre bis heute reichen. Ehemalige Arbeiter und Angestellte berichten hier erstmals nach langem Schweigen davon, wie ihre Betriebe untergingen und Jahrzehnte harter Arbeit wertlos wurden. Es sind Geschichten von Verzweiflung, Ohnmacht und Diffamierungen – aber auch von Zusammenhalt und Engagement. Sie zeigen eindrücklich, warum die Wunden der Wiedervereinigung oft noch nicht verheilt sind und warum das Misstrauen gegenüber dem politischen System bei vielen bis heute anhält.
In »Der große Schock« berichten Zeitzeugen aus fünf ostdeutschen Orten, wie sie die Wendezeit und speziell die Folgen der Treuhandpolitik erlebt haben. Sie erzählen von Entlassungen, Kampf, Hoffnung, Ohnmacht – und vom Ringen um Gerechtigkeit.
Die Erzählenden stammen aus unterschiedlichen sozialen Kontexten: Schichtleiterinnen, Angestellte, Betriebsräte, Techniker, Bürgermeister, Handwerkerinnen. Ihre Geschichten zeigen, wie tief der Systemwechsel in persönliche Lebensläufe eingriff und wie unterschiedlich Menschen damit umgingen. Einige kämpften mit Protestaktionen, Hungerstreiks oder Betriebserhaltungsplänen, andere orientierten sich neu, viele schwiegen lange. Das Buch durchbricht dieses Schweigen.
Katrin Rohnstock (Hg.)
Katrin Rohnstock, geboren 1960 in Jena, ist Literatur- und Sprachwissenschaftlerin sowie Publizistin. Sie gründete und leitet seit 1998 die Firma Rohnstock Biografien, die seit mehr als zehn Jahren Erzählsalons zu den Folgen der Treuhandpolitik veranstaltet und die Erfahrungsgeschichten der Menschen veröffentlicht.

Bildrechte: Ina Schoenenburg
