Dienstag, 21. Juni 2011

Alltag und Praxis der Zwangssterilisation

Buchpremiere

Hörsaalruine der Charité
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Uhrzeit: 17:30 Uhr

Susanne Doetz stellt ihre Forschungsarbeit zur Zwangssterilisation im Nationalsozialismus vor.

Am 1. Januar 1934 trat das »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« in Kraft, auf dessen Grundlage rund 400.000 Menschen in Deutschland zwangssterilisiert wurden. Die Autorin beschreibt die praktische Umsetzung der nationalsozialistischen Erbgesundheitspolitik in der Reichshauptstadt Berlin am Beispiel der renommierten I. Berliner Universitätsfrauenklinik. Deren Leiter Walter Stoeckel, ein entschiedener Gegner von Schwangerschaftsunterbrechungen und Empfängnisverhütung, kommentierte das Gesetz eindeutig positiv. Im Vordergrund der Untersuchung stehen vor allem die zwangssterilisierten Frauen selbst, aber auch die Lebenswirklichkeit der zahlreichen Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und Juristen, die an der Umsetzung dieser Zwangsmaßnahmen beteiligt waren.

Alltag und Praxis der Zwangssterilisation

Alltag und Praxis der Zwangssterilisation

Die Berliner Universitätsfrauenklinik unter Walter Stoeckel 1942–1944


Susanne Doetz

Susanne Doetz, Dr. med., Jahrgang 1966, studierte Medizin an der Charité in Berlin; Ärztin und Medizinhistorikerin; lange Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Forschungsschwerpunkte im Bereich der Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus sowie der Geschichte der Eugenik und Humangenetik im 20. Jahrhundert.
Susanne Doetz