Wahnsinn!

Ob man eine Maschine braucht, mit der man zurück in die DDR fahren kann, wie sie Jakob Hein in seiner Geschichte »Blau war meine Lieblingsfarbe« beschreibt? Mit dem Buch, in dem sie steht »Welche Mauer eigentlich?«, herausgegeben von Falko Hennig und Alessandra Schio, kann man auch eine ungewöhnliche Reise antreten. Vierzehn Autoren, darunter Kirsten Fuchs, Annett Gröschner, Christoph Hein, Manfred Maurenbrecher und David Wagner erzählen in Texten zu 1989 und 1990, wie sie den Mauerfall erlebt haben. Nicht nur ein Jubiläumsbuch. Wahnsinn!

Spannung!

Tatort Friedrichshain: Auch beim zweiten Krimi des Autorenduos Krause & Winckelkopf bleibt es spannend bis zum Schluss. Ein totes und ein entführtes Kind im Szenebezirk rufen wieder Kommissar Martaler auf den Plan. Die Szene, in der er nun auch ermitteln muss, ist nicht ganz sein Ding, aber bei den Eltern des entführten Kindes handelt es sich um Mitglieder der Band »Warschauer«. Die Orte des Geschehens lassen sich anhand einer mitgelieferten Karte auch wunderbar Berlin-Besuchern finden und davon gibt es im Friedrichshain ja genug.

Entdeckung!

Viel wird von der Nachtszene Berlin gesprochen und von bestimmten Bars und Clubs als Geheimtipp oder längst angesagte Adresse. Auch um 1900 gab es ein am Tage unsichtbares Berlin zu entdecken. Ein inzwischen nahezu vergessener Autor, der Kulturhistoriker und Feuilletonist Hans Ostwald, hat seinerzeit eine 50-bändige Reihe »Großstadt-Dokumente« herausgegeben, in der der es auch einen Band über »Dunkle Winkel« gab, wobei sich der Autor gewissermaßen Undercover durch die Stadt bewegte und das Erlebte aufschrieb. Eine doppelte Entdeckung, sowohl dieser Texte wie auch des Autors.

Gesprochenes!

Wer berlinert, bekennt sich zu seiner Herkunft. Wer diese Sprache nur oberflächlich betrachtet, wird ihren Witz und Hintersinn nicht verstehen. In dem Buch »Die Berliner Schnauze« beschreibt Matthias Zimmermann sehr anschaulich und mit vielen Beispielen, was den Berliner, so ausmacht. Sein Mut: Angst hab ick nich, aber loofen kann ick. Sein Fleiß: Lieber die janze Woche faulenzen wie Sonntag arbeeten. Seine Höflichkeit: Jehn Se mit Jott, aber jehn Se! Oder seine Weisheit: Säufste, stirbste, säufste nich, stirbste ooch, also säufste!

Rätselhaftes!

Was sich die Rundfunkredakteurin Elisabeth Koeppe so ausgedacht hat, verlangt dem Leser eine ziemlich Denksportleistung ab. 130-mal könnte man, so man die richtige Antwort wirklich herausfindet, meinen, das ist »Gut geraten!«. Was kommt dabei heraus, wenn man dem Hinweis folgt: »Ich mach mir gern mal ne Platte. Zum Beispiel übers Fingerhakeln … Oh, Artus, legendärer König. Du hast es vorgemacht … Rundgemacht. Nicht Fingerhakeln. Nein, nicht beim Artus. Dafür Ritterfüße. Meist unten …« Einfach rätselhaft so ein Tisch.