Der Bergmann

Roman

von Natsume Sōseki

Ein junger Mann flieht aus seinem wohlhabenden Elternhaus. Verzweifelt und lebensmüde sucht er eine Möglichkeit, aus der Welt zu verschwinden – und findet sie, indem er sich zur Arbeit in einem Bergwerk verpflichtet. Das harte Leben unter Tage erweist sich als Wendepunkt in seinem Leben. Noch vor James Joyce, Marcel Proust und William Faulkner beschreibt Natsume Sōseki minutiös die Wahrnehmungen und Gedanken seines jugendlichen Antihelden. Was ist Identität? Worin besteht der eigene Charakter? Wer oder was trifft meine Entscheidungen?

Herausgegeben von Eduard Klopfenstein / Übersetzt von Franz Hintereder-Emde

Gebunden, 240 Seiten, 14 x 22 cm, Aus dem Japanischen übersetzt von Franz Hintereder-Emde
ISBN 978-3-86124-920-7

Print 26,– € / E-Book 11,99 €
Natsume Sōseki

Natsume Sōseki

NATSUME Sōseki (1867–1916) gehört zu den wichtigsten Vertretern der klassischen Moderne Japans. Nach dem Studium der englischen Literatur lebte er von 1900 bis 1903 in London, später arbeitete er als Professor für Englisch an der Universität von Tokio. Nach literaturtheoretischen Schriften und erster Lyrik veröffentlicht er ab 1906 zahlreiche Romane, die im Geist des fin de siècle, oft melancholisch gestimmt, die Auseinandersetzung zwischen westlichen und traditionellen Werten reflektieren.

Eduard Klopfenstein

Eduard Klopfenstein

Eduard Klopfenstein ist Professor für Japanologie an der Universität Zürich, Übersetzer und Organisator bei vielen internationalen Kettengedichtveranstaltungen zwischen japanischen und europäischen Dichtern, Herausgeber der "Zürcher Reihe Japanische Literatur" (1990-93), Herausgeber der Japan-Edition (edition q im be.bra verlag, Berlin), Beauftragter der Agency for Cultural Affairs of Japan (Bunka-chô) für die Herausgabe japanischer Literatur und im Auftrag des Japanese Literature Publishing and Promotion Center (J-Lit Center, Tokyo) verantwortlich für den deutschen Sprachbereich (seit 2003).

 

Herausgeber folgender Titel:

Natsume Soseshi Sanshiros Wege

Aono So Geliebte Mutter

Kojima Nobuo Fremde Familie

Tsutomu Mizukami Im Tempel der Wildgänse

Sokyu Gen'yu Das Fest des Abraxas

Tsutsui Yasutaka Mein Blut ist das Blut eines anderen

Kaga Otohiko Kreuz und Schwert

Yumiko Kurahashi Die Reise nach Amanon

Natsuki Ikezawa Aufstieg und Fall des Macias Guili

Ryôtarô Shiba Der letzte Shôgun

Yoshikichi Furui Zufluchtsort

Makoto Ooka Botschaft an die Wasser meiner Heimat

Natsume Sõseki Das Graskissen-Buch

Yoko Mori Sommerliebe

Kenzaburo Oe Therapiestation

Jacqueline Berndt Phänomen Manga

Akira Abe Urlaub für die Ewigkeit

Takeshi Kaikô Japanische Dreigroschenoper

Ôgai Mori Das Ballettmädchen

Kenzaburo Oe Verwandte des Lebens

Keizô Hino Trauminsel

Takeshi Kaikô Finsternis eines Sommers

Kenkô Draußen in der Stille

 

 

 

 


Leseproben, Medien & Downloads


Pressestimmen

»Definitiv eines meiner Lieblingsbücher.«
Haruki Murakami

»Soseki lebt im kollektiven Gedächtnis seiner Nation als intellektuelle Vaterfigur weiter, als hellsichtiger und skeptischer Beobachter der Schmerzen, die die Moderne verursacht hat.«
FAZ

»Natsume Soseki hat ein thematisch vielschichtiges, psychologisch differenziertes und stilistisch hochfeines Werk geschaffen, das die gesellschaftlichen Übergänge seiner Zeit mit all ihren inneren Spannungen ins Bild setzt.«
nzz

»Es ist die Geschichte eines 19-Jährigen aus gutem Hause, der [...] seinen Eltern, die für ihn eine Vernunftheirat mit einer anderen Frau geplant haben, zu entkommen versucht. Seine ziellose Flucht führt ihn zu einer verlassenen Teestube und einem Fremden, der dem jungen Helden eine Anstellung als Bergmann in einem Kupferbergwerk besorgt [...] Die Geschichte mit einem gewissen Gruselfaktor hat schon Haruki Murakami maßgeblich beeinflusst.«
ekz informationsservice

»Nun sind solche Romanexperimente heutzutage ausgetretene Pfade; doch muss man bedenken, dass Soseki den Bergmann 1908 schrieb und sich somit als japanischer Schriftsteller, weit fernab der weltliterarischen Zentren, den Mechanismen des seelischen Innenlebens, des Bewusstseins, der Entstehung von Handlungsantrieben und dem Funktionszusammenhang von Körper und Geist noch vor Hamsun und Rilke, vor Proust, Joyce, Faulkner oder Woolf widmete – und das ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich.«
Kritische Ausgabe+

»Sosekis gesamtes Schaffen ist ein Schlüssel für das Verständnis der modernen japanischen Kultur und Geschichte.«
Berliner Zeitung

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